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In diesem Abschnitt sind mehrere
Ährenfischfamilien zusammen gefasst. Die meisten Ährenfischarten leben im Meer,
aber nicht wenige Arten kommen im Brack- oder Süßwasser vor. Vor allem dort wo keine
oder nur wenige primäre Süßwasserfische vorkommen. Insbesondere in
Australien, Neuguinea, Sulawesi und Madagaskar. Sie haben alle zwei
voneinander getrennte Rückenflossen, wobei die Erste immer kleiner ist als
die Zweite und die manchmal die bizarrsten Formen haben können. Die Familien der Telmatherinidae und der Bedotiidae sind eng mit den
Regenbogenfischen und Blauaugen verwandt.
Die Familie der Telmatherinidae umfasst
derzeit 18 beschriebene Arten mit der Gattung Marosatherina (1 Art),
Paratherina (4 Arten), Tominanga (2 Arten) und Telmatherina (10 Arten) sind
nur in Sulawesi zu finden. Und Kalyptatherina (1 Art), ist im Küstenbereich
der Inseln Misool und Batanta heimisch. Sie sind eng mit den Blauaugen
(Pseudomugilidae) verwandt.
Die Familie der Bedotiidae, die in Madagaskar endemisch
ist, bewohnt dort den Nordosten und Osten der Insel, und umfasst derzeit etwa 14
beschriebene Arten in zwei Gattungen, Bedotia und Rheocles. Hinzu kommen noch
einige unbeschriebene Arten. |
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Haltung und Vergesellschaftung |
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So ziemlich alle Ährenfischartigen sind sehr
schwimmfreudig und brauchen viel freien Schwimmraum, idealer Weise mit etwas
Strömung. Manche Arten stehen gerne im Wasserstrom, so können sich die
agilen Tiere etwas abreagieren. Eine
Vergesellschaftung mit anderen Fischen ist meist kein Problem, da die meisten
Ährenfische sehr friedlich sind. Fische der Gattung Bedotia sind allerdings
manchmal etwas Streitlustig besonders kleineren Arten gegenüber. Zu Verletzungen
kommt es dabei nicht, wahrscheinlich werden sie als Nahrungskonkurrenz angesehen
und deshalb vertrieben. |
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Mein Zuchtbecken für die Telmatherina bonti, mit verschiedenen
Laichsubstraten. Der HM-Filter in der Ecke ist mit einer Strömungspumpe
bestückt, die für ordentlich Wasserbewegung im Becken sorgt.
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Bedotia-Arten sind oftmals Streitlustig und es kann dazu kommen das
kleinere Arten verjagt werden. Es kommt zwar zu keinen Verletzungen, aber
sensible Arten könnten darunter leiden.
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Ernährung
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Grundsätzlich nehmen Ährenfische fast
jedes Futter, aber die Ernährung sollte auf keinen Fall zu einseitig sein.
Flockenfutter wird gern genommen, noch lieber Frost oder Lebendfutter.
Lebendfutter hat den Vorteil, das der Jagdtrieb des Fisches geweckt wird,
was wiederum zum Wohlbefinden der Tiere beiträgt. Gleichzeitig erhöht es die
Laichbereitschaft. Selbst gefangenes Lebendfutter wie weiße und schwarze
Mückenlarven, Wasserflöhe und Hüpferlinge füttere ich relativ häufig. Rote Mückenlarven oder Würmer nur maximal
1-2 x die Woche, da Würmer recht hohen Fettgehalt und rote Mückenlarven in
großen Mengen eventuell nicht gut vertragen werden. Und außerdem gammelt das nicht
gefressene Futter nicht irgendwo im Becken herum, sondern lebt weiter bis es
erbeutet wird.
Pflanzliche Kost z.B. Wasserlinsen, überbrühter Spinat oder Algenaufwuchs wird
von Craterocephalus-Arten auch
meist angenommen und bereichert die Futter-Palette. Pflanzliches
Flockenfutter wird von allen Ährenfischen genommen.
Auch bei Ährenfischen kann man gerne 1-2 Fastentage pro Woche einhalten,
es sei denn sie sind zur Vermehrung angesetzt.
Ährenfische und besonders
Telmatheriniden sind hektische und schnelle Fresser, was bei
Vergesellschaftung mit anderen Fischen bedacht werden sollte!
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Selbst gefangene Wasserflöhe sind optimales Lebendfutter. Gekauftes
Lebendfutter hat meist nicht den gleichen
Nährwert.
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Craterocephalus-Arten picken gerne an Algenaufwuchs herum und lieben
Becken mit starker Strömung.
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Krankheiten
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Madagaskar-Ährenfische und Hartköpfchen
(Craterocephalus) sind meist recht robuste Fische, solange man auf die
Wasserhygiene achtet. Also regelmäßige Wasserwechsel durchführt und für
etwas Strömung sorgt bzw. das Wasser belüftet, damit genügend Sauerstoff
vorhanden ist.
Telmatheriniden sind oft Streßempfindlich,
besonders nach oder während eines Transportes. Bei ihnen kommt es eventuell zu Verpilzungen, insbesondere bei Wildfängen. Hier hat sich eine leichte
Salzzugabe bewährt, etwa zwei Teelöffel Kochsalz oder Meersalz auf 10 Liter
Wasser. |
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Wildfang-Männchen von Telmatherina bonti mit einigen Pilzflecken. Das
Tier fühlte sich sichtlich unwohl, schwamm nur apathisch im Kreis herum und
atmete hektisch.
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Vermehrung
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Wie bei Regenbogenfischen, eignen
sich auch bei Ährenfischen Laichmopps oder feine Pflanzen wie Javamoos.
Hauptsächlich spielt sich die Balz mit anschließender Paarung in den ersten
Morgenstunden ab, aber auch im weiteren Verlauf des Tages gibt es
eventuell Paarungsaktivitäten. Auch hier eignen sich Wollmopps als Laichsubstrat für
die Fische sehr gut. Die Laichaktivität lässt sich steigern durch große
Wasserwechsel und großzügige Fütterungen mit Lebendfutter.
Telmatheriniden und Craterocephalus-Arten erweisen sich oft als arge
Laichräuber, die schon kurz nach der Ablage die Eier wieder auffressen. Um
trotzdem einige Eier zu bekommen sollte man sehr viel Laichsubstrat
einbringen, oder die Eier täglich heraus sammeln. Außerdem sollte gerade
beim Zuchtansatz genügend gefüttert werden, um der Gier der Fische zu
reduzieren. Eventuell wird bei einigen
Arten lieber in Bodennähe bzw. in den Kies oder Sand hinein gelaicht. |
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Dieses Rasenimitat habe aus einem Deko-Laden, ich teste
es gerade auf seine Tauglichkeit als Laichsubstrat, es ist momentan im
Bonti-Becken um zu sehen ob es besser ankommt als die Mopps. |
Laichmopp aus synthetischer Wolle (Polyacryl) |
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Nach dem Umsetzen in eine anderes Becken und durch aufteilen und wieder
zusammen führen der Gruppe, kommt immer wieder Balz- und Imponier-Gehabe
auf.
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Bei den Marosatherina ladegesi werden die Mopps eindeutig benutzt. |
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Aufzucht
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Nach dem das Laichsubstrat ins Aufzuchtbecken
gebracht wurde, sollten nach 10 - 14 Tagen die
ersten Jungfische geschlüpft sein, die sich dann nahe der Wasseroberfläche
aufhalten. In der ersten Woche sind sie noch zu klein um Artemia-Nauplien fressen zu können. Als Erstfutter ist das
"Rettichtierchen" Spirostomum cf. ambiguum
sehr gut geeignet oder andere Infusorien. Zur zweiten Woche sollten sie bereits in der Lage sein Artemia-Nauplien
zu bewältigen. Die weitere Aufzucht ist dann kein Problem mehr.
Sollten Jungfische einer Art besonders
ängstlich oder stressempfindlich sein, empfiehlt es sich sie mit Jungfische
einer anderen Spezies zusammen zu halten, das beruhigt eventuell und gibt
den Tieren mehr Sicherheit.
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Junge Bedotia madagascariensis |
Ein Jungfisch von Marosatherina ladegesi (1,5 cm) |
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Artenübersicht
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Telmatherinidae |
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Marosatherina ladegesi
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Telmatherina bonti |
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Telmatherina bonti " Wowondula" |
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Telmatherina bonti "Nuha" |
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Telmatherina bonti "Tokalimbo" |
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Telmatherina sarasinorum |
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Atherinidae |
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Craterocephalus nouhuysi
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Bedotiidae |
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Bedotia madagascariensis
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Bedotia
longianalis |
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