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Halbschnabelhechte wie Halbschnäbler auch genannt
werden sind vorwiegend im Meer beheimatet. Viele Jahre wurden alle
Halbschnäbler der Familie Hemirhamphidae zugeordnet. Erst 2004 wurde eine
neue Familie der Halbschnäbler aufgestellt, die Zenarchopteridae. Dazu
gehören die Gattungen Dermogenys, Nomorhamphus, Hemirhamphodon,
Tondanichtys und Zenarchopterus. Letztere wird zumeist in Brack- und
Meerwasser angetroffen, sind sehr Stress- und Transportempfindlich,
weshalb sie aquaristisch wohl noch nicht in Erscheinung getreten sind. Die
Gattung Tondanichtys enthält nur eine Art, die in ihrem Lebensraum (Danau
Tondano in Sulawesi) bislang nicht mehr aufgefunden wurde.
Hier möchte ich einige Arten von Halbschnäblern
vorstellen, die hauptsächlich im Süßwasser und teilweise im Brackwasser leben. Im Gegensatz zu ihren Verwandten, die
Eier legen, sind sie lebend gebärende Fische.
Dazu gehören die Gattung
Hemirhamphodon (mit Ausnahme von
H.tengah), Dermogenys und Nomorhamphus. Wenn im
weiteren Text im allgemeinen von Halbschnäblern geschrieben wird, sind diese
3 Gattungen gemeint.
Die Gattung Nomorhamphus ist auf Sulawesi (11 Arten) und
den Philippinische Inseln (7 Arten) endemisch. Sie sind reine
Süßwasser-Bewohner, und auf Sulawesi sind sie meist in Fliessgewässern zu finden,
mindestens zwei Arten bewohnen auch die großen Seen. Arten der Gattungen Dermogenys und Hemirhamphodon sind zum Teil auch im Brackwasser zu
finden. Es gibt 13 beschriebene Arten Dermogenys, ihre Vorkommen strecken
sich von Indien, über Myanmar, Thailand, Vietnam, Philippinen, Malayasia bis
nach Sulawesi. Wobei die Dermogenys-Arten Sulawesis enger mit Nomorhamphus
verwandt sein sollen, als mit den restlichen Dermogenys. Bei Hemirhamphodon
sind es mitterweile 9 Arten, drei Arten wurden erst 2013 beschrieben.
Halbschnäbler leben carnivor und ernähren
sich primär von Landinsekten, die an der Wasseröberfläche treiben. Aber auch
von Krebstieren, Wasserinsekten und kleinen Fischen. Der Unterkiefer ist
meist länger als der Oberkiefer, daher der Name "Halbschnäbler". Wobei die
Länge des Unterkiefers (Unterschnabels)
von Art zu Art und von Gattung zu Gattung stark variiert.
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Haltung und Vergesellschaftung |
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Da es unter den Halbschnäblern des Öfteren zu Zankereien kommen kann,
sollte das Becken möglichst eine große Grundfläche haben, dann können sich
die Tiere besser aus dem Weg gehen. Meist sind es die
Männchen die sich streiten oder wo schwächere von stärkeren Tieren verjagt
werden. Aber auch unter den Weibchen bilden sich oft strenge Hierarchien.
In einer neu zusammen gestellten Gruppe, wird eine Rangordnung ausgefochten.
Die Vehemenz der Streitigkeiten ist allerdings von Art zu Art
unterschiedlich. Je ranghöher ein Tier
ist, desto größer ist auch der Abstand, den rangniederere Tiere einhalten,
um nicht attackiert zu werden.
Für die größeren Nomorhamphus-Arten sollte dementsprechend die Beckenlänge,
bei einer Gruppe von 4 - 5 Fischen, mindestens 80 cm betragen. Sind es mehr
Tiere ist entsprechend mehr Platzbedarf. Die Höhe des Beckens ist
eigentlich nicht so entscheidend, wichtiger ist eine möglichst große
Grundfläche, damit möglichst viel Platz an der Oberfläche vorhanden ist.
Durch Zankereien oder Erschrecken der Tiere, kommt es vor das die Fische aus
dem Wasser springen, deshalb sollte das Becken gut abgedeckt sein.
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Unter den Männchen kommt es oft zu Kämpfen, hier Nomorhamphus ebrardtii.
Diese Kämpfe bestehen zunächst aus Imponieren und Drohen...
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...können dann mit Bissen und Schnabelzerren weiter
gehen, so wie hier zu sehen. Bei gleichgroßen bzw. gleichstarken Männchen,
kommt es eventuell immer wieder zu Kämpfen,
wenn sie dann gar nicht mehr aufhören, kann der Kampf mit dem Tod eines
Tieres enden.
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Bei Nomorhamphus ist oftmals Paar- oder Haremshaltung zu
empfehlen. Auch unter
den Weibchen kann es zu Rangkämpfen kommen, aber meist nicht so heftig wie bei den
Männchen. Sichtbarrieren in Form von Schwimmpflanzen, Wurzeln,
Steinaufbauten oder dichten Pflanzenbeständen sind sinnvoll, um Aggressionen zu
reduzieren. Unterlegene Tiere können sich dorthin zurückziehen.
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Dichte Pflanzenbestände sind ein guter Sichtschutz, um Aggressionen
zu reduzieren |
Auch unter den Weibchen kommt es zu Rangkämpfen |
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Eine Vergesellschaftung mit größeren oder gleichgroßen
Fischen, ist meist kein Problem, diese werden in der Regel respektiert. Sind
die Beifische kleiner als die Halbschnäbler, haben sie oft wenig oder keinen
Respekt und vertreiben diese, sie werden eventuell als Nahrungskonkurrenz
angesehen und nicht geduldet. Das ist bei einigen Arten von Nomorhamphus der
Fall. Bodenfische wie
Grundeln werden meist ignoriert. Daher könnte man ein Sulawesi-Biotopbecken einrichten,
das am Boden von Grundeln, in Beckenmitte mit Reisfischen oder Ährenfischen,
und an der Oberfläche von Halbschnäblern bewohnt wird. Diese Kombinationen
funktionierten bei mir mit Nomorhamphus liemi und Dermogenys pusilla recht gut.
Hält man eine Gruppe von
geschlechtsreifen Tieren, nur bei der Mindest-Beckengröße, kann man bei
einigen Arten auch nur ein Männchen auf Dauer in diesem Becken halten. Da es
sonst ständig zu Kämpfen kommt. Die Rivalität besteht zunächst aus
Imponieren und Drohen. Im weiteren Verlauf aus Bissen und Maulzerren, zum
Teil bis zur totalen Erschöpfung. Kämpfe bei gleichstarken Männchen, können
letztlich mit
dem Tod eines Tieres enden. Das ist zumindest bei einigen Arten von
Nomorhamphus der Fall. Bei großen Becken sollte man also entweder ein
Männchen einsetzen, oder gleich vier bis sechs Männchen, damit sich die
Aggressionen verteilen.
Die Beckengröße bei den
kleineren Dermogenys- und Hemirhamphodon-Arten sollte minimum 60 cm
betragen. Dies sollte aber nicht als Pauschalgröße verstanden werden, denn
auch hier gibt es größere Arten, wie z.B. Hemirhamphodon pogonognathus.
Außerdem haben die Arten dieser Gattung meist einen längeren Schnabel,
weshalb sich dennoch ein größeres Becken empfiehlt, damit sich die Tiere
nicht verletzen.
Arten der Gattung Dermogenys und Nomorhamphus, bevorzugen in
der Regel alkalisches Wasser (PH 7,5 - 8,3). Die Temperatur sollte zwischen
20 und 26°C liegen. Die meisten Halbschnäbler bewohnen Fließgewässer, also
etwas Strömung und saustoffreiches Wasser sind von Vorteil. Einige
Dermogenys-Arten, wie z.B. Dermogenys pusilla, kommen auch im Brackwasser
vor, können in der Regel aber auf Dauer im Süßwasser gehalten werden.
Hemirhamphodon-Arten bewohnen zumeist Süßgewässer, die weich
und sauer sind, z.B. Regenwaldbäche in Borneo, Sumatra und Thailand. Sie benötigen
relativ keimarmes Wasser, also sind regelmäßige Wasserwechsel
erforderlich um diese Tiere möglichst optimal zu halten.
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Biotope der Halbschnäbler |
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Im Januar 2015 und Februar 2017 habe ich die Tengara-Region
auf Sulawesi besucht und konnte einen Eindruck gewinnen wie die Halbschnäbler
dort leben. An dieser Stelle möchte einige Biotop-Fotos zeigen, die
einen kleinen Einblick in die Welt der Halbschnäbler ermöglicht. |
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Der Sungai Asinua ist ein Klarwasserfluss, mit mittlerer Strömung und
hatte um 17:30 Uhr noch eine Temperatur von 28,6°C. |
Am Sungai Wawolambo (Typuslokalität von N.lanceolatus) Wasser: 27,4°C
Luft:31,6°C | PH: 7,6 bei einem Leitwert von 126 µS |
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Halbschnäbler halten sich gerne an den
Rändern der Gewässer auf, wo die Ufervegetation Schutz oder
Strömungsschatten spendet. Aber auch weil dort hin und wieder Insekten
aus den Pflanzen fallen und auf der Wasseroberfläche landen, die den Halbschnäblern als Nahrung dienen. |
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Unter dichtem Überhang von Bäumen und Büschen halten sich Halbschnäbler
gerne auf, aufgenommen am Sungai Simbune. |
Pools am Rand der Flüsse, mit dichtem Bewuchs und schwacher
Strömung dienen den Jungen Halbschnäblern als Rückzugsgebiet. |
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Ein Halbschnäbler-Habitat im Südosten Sulawesis mit kristallklaren Wasser, wenig Randbewuchs und Sandboden. |
In diesem Quelltopf (Oheo-Tal) gibt es dichte Pflanzenbestände,
Halbschnäbler sind hier in großer Dichte vorhanden und lauern an der
Oberfläche auf Beute. |
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Ernährung
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Die Halbschnäbler der Gattungen Dermogenys und
Hemirhamphodon, stehen die meiste Zeit knapp unterhalb der Wasseroberfläche,
und lauern auf Anflugnahrung. In der Natur sind dies meist Insekten wie
Fliegen, Mücken oder Ameisen, aber auch kleine Fische und andere Wassertiere
werden erbeutet. Das ist auch so bei Nomorhamphus-Arten, allerdings sind
diese auch oft in anderen Wasserschichten zu finden.
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Insekten die auf Wasseroberfläche fallen, sind die Hauptnahrung der
meisten Halbschnäbler |
Halbschnäbler der Gattung Dermogenys, halten sich fast den ganzen Tag, nahe der Wasseroberfläche auf, und nehmen dort
bevorzugt auch Nahrung auf. |
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Bei Halbschnäblern dient das Seitenlinienorgan zur Ortung von Wellenbewegungen, wie sie von Beutetieren auf der Wasseroberfläche verursacht werden. Beim Erblicken der Beute stoßen sie schnell
vor, leicht am Opfer vorbei und schnappen dann oft seitlich zu. Die Form des
Mauls ist bei Halbschnäblern optimal an diesen Nahrungserwerb angepasst.
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Getrocknete Bachflohkrebse schwimmen an der Oberfläche, werden von der
Filterströmung bewegt...
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...und werden durch schnelles Vorstoßen gepackt. Hier ist gut zu erkennen
das Halbschnäbler ein relativ großes Maul haben.
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Ein Hundertfüßer ist im Aquarienkeller aufgetaucht, und
ins Becken gesetzt worden, es dauerte keine 2 Sekunden und ein
Halbschnäbler war zur Stelle.
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Halbschnäbler besitzen - sowohl oben als auch unten -
Schlundzähne. Bei der Fütterung mit Kellerasseln hörte man sogar ein
lautstarkes Knacken. |
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Halbschnäbler sind nicht sehr wählerisch
was Futter angeht. Frost- und Flockenfutter wird genommen, Lebendfutter wird
meist besser angenommen. Auch Fliegen, Ameisen oder Grillen, die man im Sommer auf einer
Wiese sammeln kann, sind optimales Futter. So kann man auch das typische
Jagdverhalten, bzw. den Beutefang der Halbschnäbler nahe der Wasseroberfläche beobachten.
An den Nahrungserwerb nahe der Oberfläche sind sie anatomisch optimiert,
z.B. besitzen sie einen Mandibelsaum am Rand des Unterkiefers, dieser
unterstützt das Festhalten der Beute. Auch kann man bei Nomorhamphus
feststellen das, je länger der Schnabel, sie die Beute eher an der
Oberfläche suchen. Denn ein kurzer Schnabel ist bei der Jagd im Freiwasser
wiederum besser geeignet. So liefert die Länge des Schnabels Hinweise auf
die Ernährungsweise, am natürlichen Lebensraum der jeweiligen Art.
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Viele Nomorhamphus-Arten haben einen recht kurzen Unterschnabel, sie
jagen nicht nur nahe der Wasseroberfläche, sondern auch in anderen
Wasserschichten.
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Gut zu erkennen
der Mandibelsaum - an den Seiten des Unterkiefers - mit dieser Hautfalte
lässt sich die Beute besser festhalten.
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Hemirhamphodon jagen fast nur nahe der Oberfläche... |
...und oft auch aus einer Deckung heraus. |
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Besonderheiten
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Einige Arten bekommen einen mehr oder weniger stark
ausgeprägten, nach unten abstehenden, so genannten Mandibularzipfel am Unterkiefer. Dieser ist
bei einem dominanten Männchen wesendlich stärker ausgeprägt, als bei
subdominanten Männchen oder gar bei den Weibchen. Anhand dieses Merkmales
lässt sich also eventuell eine Stellung in der Rangordnung der Tiere
ableiten.
Ebenfalls sehr auffällig sind die, an der Basis des Oberkiefers,
verlängert abstehenden Geruchsorgane. Der Geruchssinn ist bei
Halbschnäblern sehr gut ausgeprägt, spielt bei der Jagd
allerdings eine untergeordnete Rolle. Ebenfalls am Kopf der Tiere befinden
sich Mechanorezeptoren, die zappelnde Beute an der Wasseroberfläche
ausmachen können. Kombiniert mit ihren scharfen Augen entgeht ihnen so
kaum Beute, in ihrem Aktionsradius. Beobachtungen des Jagdverhaltens: Bei
einer Gruppe Nomorhamphus ebrardtii die mit
Telmatherina bonti vergesellschaftet waren, die wiederum nur auf Sicht
jagen aber extrem schnelle Schwimmer sind, waren die Halbschnäbler meist
schneller an dem Futter, welches auf der Oberfläche trieb! Nomorhamphus
sind auch in der Beckenmitte und teilweise am Boden geschickte Jäger, so
werden auch mal Garnelen und kleine Fische erbeutet.
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Mandibularzipfel bei einem noch
jungen Männchen von Nomorhamphus liemi.
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Mandibularzipfel
bei einem Weibchen von Nomorhamphus liemi.
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Das "Markenzeichen" der Halbschnäbler, also
der längere Unterkiefer, kann in zu kleinen Becken
oder auch beim Transport der Tiere verletzt werden. Deshalb sollten die
Fische in möglichst geräumigen Becken gehalten werden. Manche Arten sind
auch recht schreckhaft, dann sollte der Standort des Beckens in einer ruhigen
Stelle des Raumes sein.
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Arten der Gattung Hemirhamphodon haben einen sehr langen Unterkiefer |
Auch bei einigen Nomorhamphus gibt es Arten mit langen Unterschnabel
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Vermehrung
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Abgesehen von ein oder zwei Hemirhamphodon-Arten, die Eier legen, sind
fast alle Süßwasser-Halbschnäbler "Lebendgebärende". Es existiert
noch die Gattung Zenarchopterus, deren Mitglieder eierlegend sind und die
auch Süßgewässer bewohnen. In der Aquaristik tauchen sie allerdings nahezu
gar nicht auf. Bei den lebendgebärenden Halbschnäblern der Gattung
Dermogenys und Nomorhamphus, werden die Weibchen größer als die Männchen,
bei Hemirhamphodon sind meist die Männchen größer. Beim erreichen
der Geschlechtsreife wandelt sich die Afterflosse beim Männchen zum Begattungsorgan. Das so genannte Andropodium
dient bei dem Männchen zur Befruchtung des Weibchens. Sind die Tiere noch
nicht ausgewachsen, sind die Geschlechtsunterschiede zumindest an der
Form der Analflosse auszumachen. Die Weibchen haben eine ausgeprägte
Analflosse, die meist eine dreieckige Form besitzt, während sie beim Männchen kürzer, verdickt und oft farbiger erscheint.
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Hemirhamphodon tengah ist eine kleine Halbschnäbler-Art, die ihre Eier an
Substrat anheftet. Bei den Arten der Gattung Hemirhamphodon werden die Männchen größer als
die Weibchen. Auch sind Männchen meist etwas farbiger und haben einen längeren
Schnabel.
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Auch zwischen Männchen und Weibchen kommt es mal zum Streit. |
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Die in ihrem Umfang, sehr facettenreiche Balz möchte ich kurz
beschreiben: Das Männchen, das in jedem Fall den aktiveren Anteil übernimmt,
schwimmt von vorn oder von hinten, unter das Weibchen und berührt es
manchmal mit dem Schnabel. Auch wird oftmals ein Weibchen am Weiterschwimmen
gehindert, in dem das Männchen den Weg versperrt, um dann wieder unter das
Weibchen zu schwimmen. Damit scheint er das Weibchen zu testen, ob es
interessiert ist. Auch kann das Männchen eine
eventuelle Paarungsbereitschaft am Geruch bzw. Geschmack des Weibchens feststellen.
Da Paarungsbereite Weibchen, während der Werbung des Männchens, immer wieder
Urin absetzen um die Bereitschaft anzuzeigen. Ist dies nicht der Fall, wird das Männchen mit Drohgebärden durch aufstellen
ihres Schnabels und/oder anschwimmen des Männchens vom Gegenteil überzeugt.
Diese Prüfung wird von den Männchen mehrmals täglich bei allen Weibchen der
Gruppe durchgeführt. |
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Das Weibchen wird auf Paarungsbereitschaft untersucht,
das Männchen schwimmt von hinten schräg unter das Weibchen und verhaart
dort einen Moment lang....
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...und es wiederholt sich mehrmals am Tage.
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Nur wenn das Weibchen zur einer Paarung bereit ist, was
relativ selten der Fall ist, kann es zu einer erfolgreichen Kopulation
kommen. Die Paarung besteht nur aus einem kurzem Andocken des Männchens
an das Weibchen, in der Regel geschieht dies in einigen Millisekunden und
ist mit dem Auge nicht zu verfolgen. Das Andropdium wird nicht in die
weibliche Geschlechtsöffnung eingeführt, wie es z.B. bei
Poeciliiden (Lebendgebärende Zahnkarpfen)
geschieht, sondern nur die Geschlechtsorgane aneinander gepresst.
In diesem kurzen Moment werden die Spermien übertragen, suchen ihren Weg und
es findet eine innere Befruchtung statt. Auch sollen die
Weibchen der Gattung Dermogenys und Nomorhamphus Spermien speichern können,
so das sie für mehrere Würfe reichen.
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Hinweise darauf ob ein Weibchen trächtig
ist, sind nicht immer eindeutig. Dieses Weibchen hat schon eine
ordentliche Körperfülle, eventuell ist sie auch nur gut genährt. Kurz vor
der Geburt schwillt die Genitalregion an. |
Dieses Dermogenys-Weibchen hat 5 Tage später Jungfische
abgesetzt. Um anhand der Leibesfülle zu erkennen ob ein Weibchen trächtig
ist, muss man sie mehrere Tage beobachten.
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Die Tragezeit der Weibchen beträgt ca. 7 - 8 Wochen, und sie
bringen je nach Größe und Kondition des Weibchens 5 - 25 Jungfische zur
Welt. Anzeichen für ein Enden der Trächtigkeit können das Anschwellen der
Genitalregion, als auch Änderung im Verhalten des Weibchens sein. Die
Geburt findet meist im Schutz dichter Pflanzenbestände statt und meist in
der Nacht. Die Jungen werden meist mit dem Schwanzende voran geboren. |
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Die Geburt ist nur sehr selten zu beobachten, da sie meist
Nachts stattfindet. |
Bei diesem Weibchen von H.pogonognathus fand die Geburt nahezu
beiläufig statt. |
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Man sollte das trächtige Weibchen in ein üppig
bepflanztes Becken umsetzen, damit dort die Jungfisch zur Welt kommen. Das
ist in der Regel die effektivere Methode. Die Muttertiere haben nach dem
Absetzen der Jungfische, eine Fraßhemmung für einige Stunden, und man kann
so meist die gesamten Jungfische sichern. Ein Umsetzen des Muttertiers kann
- durch den hervorgerufenen Stress - die Geburt vorantreiben. Alternativ kann man im Haltungsbecken kleine Inseln aus
Hornkraut oder ähnlichen Pflanzen einbringen, so finden die Jungfische
eventuell genügend Verstecke, denn die größeren Artgenossen sind
kannibalisch.
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Im Haltungsbecken eingebrachte Hornkrautknäuel... |
...sind ein wirksamer Schutz für junge Halbschnäbler. |
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Aufzucht
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Auf jeden Fall sollten
nach der Geburt die Jungfische so schnell wie möglich abgetrennt werden. Bei
Nomorhamphus reifen die Jungfische im Mutterleib heran, werden zudem auch
mit Nährstoffen versorgt, und haben deshalb nach der Geburt schon eine Größe von etwa 1,3 -
2,5 cm, je nach Art und Kondition des Weibchens. Die Jungfische von Dermogenys
pusilla haben nach der Geburt, eine Größe von etwa 1 cm. Sie reifen ohne
Versorgung mit Nahrung im Mutterleib heran und sind kleiner als bei Nomorhamphus, allerdings ist die Anzahl
oft höher.
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Jungfische von Nomorhamphus wurden am Tag nach der
Geburt abgefischt, und wurden dann in ein Aufzuchtbecken umgesetzt
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Jungfisch von Dermogenys pusilla, etwa 1 cm groß |
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Da die Jungfische von Nomorhamphus schon recht groß sind, ist
die Ernährung der Jungfische kein Problem. Wasserflöhe, Hüpferlinge oder kleine Mückenlarven werden gefressen. Wenn sie
sich daran gewöhnt haben, nehmen sie auch Flockenfutter an. Dermogenys-Jungfische
sollten zunächst Artemia-Nauplien bekommen.
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Jungfische haben noch keinen verlängerten Unterkiefer, hier ein Jungfisch
von Nomorhamphus ebrardtii einige Tage nach der Geburt schon 1,5 cm groß.
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Nach zwei Monaten sind die Jungfische von N.ebrardtii auf ca. 3
cm herangewachsen, man erkennt auch schon den verlängerten Unterkiefer.
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Artenübersicht
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Nomorhamphus liemi
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Nomorhamphus celebensis |
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Nomorhamphus ebrardtii |
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Nomorhamphus ebrardtii
"Wolasi" |
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Nomorhamphus ebrardtii
"Balambano" |
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Nomorhamphus
cf. ebrardtii "Muna" |
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Nomorhamphus
sp. "Sungai Lembo" |
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Nomorhamphus
sp. "Sungai Asinua" |
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Nomorhamphus
rex |
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Nomorhamphus
sagittarius |
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Nomorhamphus
cf. towoetii |
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Dermogenys pusilla |
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Dermogenys pusilla
"Silber" |
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Dermogenys sumatrana |
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Hemirhamphodon tengah |
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Hemirhamphodon
phaiosoma |
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Hemirhamphodon pogonognathus
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